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"Bogenschiaßn in da Pampa" 2.0

  • Autorenbild: Attila Kovacs
    Attila Kovacs
  • 15. März 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. März 2023



Weil es uns das letzte Mal so geprägt hat war es klar, dass wir diesen Februar wieder ein Wochenende in da Pampa verbringen werden. Wir luden diesmal einige neue Leute ein. Es war nicht nötig, viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Alle die wir fragten, sagten sofort zu.


Für dieses besondere Wochenende wünschten wir uns Schnee, und so geschah es auch. Samstag in der Früh begann es richtig zu schneien, mit schönen großen Flocken. Wien wurde in den frühen Stunden mit einem dicken Staubzucker-Mantel zugedeckt. Was wir bei unserem Wunsch nicht bedacht hatten war, dass es auch möglichst windstill sein soll. Und so wurde uns Schneefall, jedoch mit eisigem Wind geschenkt.

In Grametschlag ankommend, fanden sich unsere Freunde schon bei der kleinen Hütte ein, die übrigens seit letztem Jahr mit einer überdachten Terrasse erweitert wurde. Hier gab es weniger Niederschlag als in Wien, umso mehr sagten sich Kälte und Wind Grüß Gott. Das verdarb jedoch nicht unsere Laune. Wir freuten uns schon sehr auf das bevorstehende kurze Abenteuer. Nach einer Begrüßungsrunde und einem leichten Frühstück bereiteten wir uns mit freudiger Aufregung auf den Parcours vor.

Diesmal blieben wir etwas länger bei der Einschießstelle, denn drei Leute aus unserer Gruppe hatten noch keine Erfahrung mit dem Bogenschießen. Wir wiesen sie ein und übten mit Geduld, Ehrgeiz und viel Spaß, die Pfeile nach unseren Vorstellungen auf dem Ziel zu platzieren. Viel Zeit verbrachten wir aber nicht damit, weil durch die relativ wenige Bewegung die Kälte immer tiefer durch die Kleidungsschichten Richtung unserer Haut kroch.

Gleich bei dem ersten Ziel, das sich auf einem offenen Hügel befand, schüttelten uns einige eisige Windböen durch. Wir konnten nur auf kurze Distanz schießen und sogar dabei wurden unsere Pfeile von Winden verweht. Als wir anschließend weiter auf dem Parcours den richtungweisenden Markierungen folgten und dann den Wald erreichten, ließ der Wind nach und wir konnten uns voll auf unsere Aufgaben konzentrieren. Wir teilten unsere achtköpfige Gruppe auf. Die Schütz*innen mit Sport-, Jagd- und Compoundbögen und die Schützen mit den traditionellen Reiterbögen. Wir hatten viel Spaß und eine sehr gute Trefferquote. Ich gab immer wieder Tipps für unseren Neuling. Er beherzigte sie und fand bald großen Gefallen am Bogenschießen. Wir hielten tapfer durch, wir schossen, wir trafen, wir suchten ab und an die vorbeigeschossenen Pfeile und vor allem hatten wir sehr viel Freude. Nach ca. der Hälfte des Parcours schlossen wir uns mit den Sportschütz*innen zusammen und gingen zu acht weiter. Noch mehr Fröhlichkeit, noch mehr Begeisterung. Wir hielten auch kurze Pausen, tauschten unsere Erfahrungen aus, machten Scherze und lachten viel.

Nachdem wir mit dem Parcours fertig waren, freuten wir uns auf‘s Feuer machen und auf das Essen. In der Hütte im Ofen und neben der Hütte am Feuerplatz zauberte eine unsere Freundinnen sehr schnell ein Feuer. Das war auch sehr notwendig, weil der Wind immer stärker und immer kälter über uns kam. In der Hütte wurde es dann relativ schnell angenehm und draußen konnten wir uns am Lagerfeuer auch bald aufwärmen. Wir standen ums Feuer, erzählten Geschichten und tranken erlesene Getränke wie Whisky, Rum und einen hausgemachten Likör. Nach kurzer Zeit gab es genügend Glut, sodass wir unser Grillgut auf den Rost legen konnten. Es waren Spareribs und verschiedene Würste zur Auswahl. Dank der hervorragenden Qualität und der ausgezeichneten Haus-Marinade und natürlich unserem Bärenhunger aßen wir uns in kurzer Zeit satt. Danach ging die Party richtig los: freudige Gespräche und lachen beim Feuer, weiterhin gute Spirituosen und mit der späten Stunde kam auch ein Bluetooth-Lautsprecher zum Vorschein. Dann sangen und tanzten wir sogar, der Kälte trotzend und zeigten, dass nichts und niemand unsere gute Laune mehr wegnimmt. Wir legten fleißig Holz nach, das Feuer wurde immer größer und ganz wichtig: es strahlte immer mehr Wärme aus! Jeder von uns äußerte den Wunsch nach Liedern, mit denen derjenige ein Teil seiner Geschichte verbunden war. So wurden viele persönliche Erlebnisse erzählt, welche die Verbundenheit der kleinen Gruppe noch mehr stärkten.

Nachdem wir vom lachen, tanzen, trinken und der vollstens ausgekosteten Zeit müde waren, gingen wir mit Wohlgefühl schlafen.


Am nächsten Morgen aßen wir noch gemeinsam Frühstück, sprachen über den vergangenen Tag und verabschiedeten uns mit der Zusicherung, dass wir diesen, für uns fast schon magischen Ort bald wieder besuchen werden.

Ich schrieb diese Worte mit Dankbarkeit für dieses kurze, doch sehr intensive Erlebnis. Es braucht nicht viel dazu: Wir entscheiden, wo und mit wem wir uns wohl fühlen wollen, und so kreieren wir unsere eigene und exklusive schöne Zeit.


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